CISO (Chief Information Security Officer): Aufgaben, Qualifikationen, Gehalt

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CISOCISO steht für Chief Information Security Officer. Es handelt sich um eine Top-Management-Position in einer Organisation, die für die Gewährleistung der Informations- sowie Datensicherheit und den Schutz der digitalen Assets eines Unternehmens verantwortlich ist. Als Teil der Geschäftsführung entwickelt, organisiert und überblickt der CISO die Sicherheitsstrategien, -richtlinien und -verfahren, die zum Schutz von Informationen und Technologien eines Unternehmens notwendig sind. Hier erfahren Sie alles zum Beruf des CISO, inklusive Aufgaben, Qualifikationen und Gehalt.

CISO – Bedeutung & Key Facts

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über das Berufsbild des CISO.

Was macht ein Chief Information Security Officer?

Ein Chief Information Security Officer ist eine Führungskraft, die für die Entwicklung und Implementierung von Informationssicherheitsstrategien und -richtlinien in einer Organisation verantwortlich ist. Die Hauptaufgabe des CISO besteht darin, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen und Systemen zu schützen. Dazu gehört die Identifizierung von Sicherheitsrisiken, die Überwachung und Beseitigung von Bedrohungen, die Durchführung von Sicherheitsaudits und die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen. Der CISO arbeitet eng mit anderen Führungskräften zusammen, um sicherzustellen, dass Sicherheitsinitiativen und -maßnahmen effektiv in die Geschäftsstrategie integriert sind und trägt dazu bei, ein Kultur des Sicherheitsbewusstseins innerhalb der Organisation zu fördern.

Welche Qualifikationen benötigt ein CISO?

Für den Beruf des CISO wird eine langjährige Berufserfahrung und ein Abschluss in einem informatiknahen Bereich vorausgesetzt. Mehrjährige Erfahrungen im IT-Security-Bereich sowie in einer Leitungsfunktion sind ebenfalls Voraussetzung. Darüber hinaus sollte ein CISO über ausgeprägte Kommunikations-, Führungs- und Entscheidungsfähigkeiten verfügen, um Sicherheitsstrategien erfolgreich zu entwickeln und umzusetzen und ein hohes Sicherheitsbewusstsein innerhalb der Organisation zu fördern. Technische Skills wie grundlegende Kenntnisse in Softwareentwicklung & IT-Management-Prozessen (ITIL) sowie das umfassende Wissen über Sicherheitstechnologien, Normen, Gesetze und Prozesse sind zwingend notwendig. Zudem sind branchenübliche Zertifizierungen von Vorteil.

Was verdient ein CISO?

Das Durchschnittsgehalt eines CISO variiert je nach Berufserfahrung, Unternehmensgröße, Unternehmensstandort und -branche. Im Allgemeinen liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für einen CISO in Deutschland zwischen 130.000 und 200.000 Euro. In größeren Unternehmen können die Gehälter jedoch noch höher ausfallen und über 200.000 Euro betragen. Zusätzlich zum Grundgehalt können CISOs auch von Bonuszahlungen, Aktienoptionen und anderen Vergütungsformen profitieren.

CISO Kürzüberblick

Was macht ein Chief Information Security Officer? Aufgaben eines CISO

Als Gesamtverantwortlicher für die Sicherheit der Informationen und Systeme eines Unternehmens können die Aufgaben eines CISO je nach Branche oder Anforderungen eines Unternehmens variieren. Da der CISO wichtiger Teil des C-Level-Managements ist, berichtet er in der Regel direkt dem Chief Executive Officer (CEO) und ist nicht mit dem Informationssicherheitsbeauftragten zu verwechseln.

Folgende Aufgaben muss ein CISO auf jeden Fall erfüllen:

#1 Entwicklung von Sicherheitsstrategien und -richtlinien: Der CISO erstellt und implementiert Strategien und Richtlinien, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu schützen. Dies umfasst die Etablierung eines Managementsystems zur Informationssicherheit (ISMS – Information Security Management System).

#2 IT-/Cyber-/Cloud-Security: Management, Implementierung und fortlaufende Optimierung von Cybersecurity- und Cloud Security-Lösungen ist ein zentrales Element. Die Echtzeitanalyse von Bedrohungen inklusive Überwachung der Firewalls, Zugangspunkte, Datenbanken etc. ist hierbei zentral.

#3 Auswahl und Implementierung von Sicherheitstechnologien: Der CISO evaluiert und implementiert Sicherheitstechnologien wie Firewalls, Intrusion Detection Systems, Verschlüsselung und Endpoint-Schutz, um die Organisation vor Bedrohungen zu schützen.

#4 Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM): Der Chief Information Security Officer ist für Konzepte, Prozesse und Richtlinien verantwortlich, wer Zugang zu welchen Tools hat.

#5 Risikomanagement, Cyber Intelligence: Der CISO identifiziert und bewertet Sicherheitsrisiken und entwickelt Pläne zur Minderung und Kontrolle dieser Risiken (Incident- und Risiko-Management). Die Entwicklung eines SOC (Security Operations Center) kann in diesem Zusammenhang wichtig sein.

#6 Compliance: Der CISO stellt sicher, dass die Organisation alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen in Bezug auf Informationssicherheit einhält, wie z.B. Datenschutzgesetze und Industriestandards wie ISO2700x.

#7 Sicherheitsüberprüfung und -audit: Der CISO plant und führt regelmäßige Penetrationstests, Sicherheitsüberprüfungen und -audits durch, um Schwachstellen und potenzielle Risiken zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Umsetzung von auditbezogenen Verbesserungsmaßnahmen wird entsprechend organisiert.

#8 Incident Management: Der CISO entwickelt und implementiert Verfahren zur Erkennung, Eindämmung und Behebung von Sicherheitsvorfällen, um den Schaden und die Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen zu minimieren.

#9 Sicherheitsbewusstsein und Schulung: Der CISO fördert das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken und Best Practices in der gesamten Organisation und entwickelt Schulungsprogramme für Mitarbeiter, um Sicherheitskompetenzen aufzubauen. Monitoring und Durchsetzung der Cybersecurity-Ziele und -Aktivitäten spielen dabei eine zentrale Rolle.

#10 Zusammenarbeit mit anderen Führungskräften: Als Mitglied des oberen Managements arbeitet der CISO eng mit anderen Führungskräften zusammen, um die Informationssicherheit in die Geschäftsstrategie zu integrieren und sicherzustellen, dass die Organisation ihre Sicherheitsziele erreicht.

#11 Beziehung zu externen Partnern: Der CISO pflegt Beziehungen zu externen Partnern, wie z.B. Strafverfolgungsbehörden, Branchenorganisationen und Sicherheitsdienstleistern, um Informationen über Bedrohungen und Best Practices auszutauschen und die Organisation bei der Reaktion auf Sicherheitsvorfälle zu unterstützen.

CISO Aufgaben

CISO vs. CSO vs. CIO

CISO, CSO und CIO sind alle leitende Positionen im IT-Bereich, jedoch unterscheiden sie sich in ihren spezifischen Verantwortlichkeiten und Schwerpunkten. Die Berufsbezeichnungen und Aufgabenbereiche des CISO (Chief Information Security Officer), des CSO (Chief Security Officer) und des CIO (Chief Information Officer) können sich des Öfteren überschneiden. Dennoch gibt es klare Abgrenzungen:

CISO: Er ist für die Sicherheit von Informationen und Daten zuständig. Er oder sie identifiziert und bewertet die Sicherheitsbedrohungen, implementiert Sicherheitsmaßnahmen und sorgt dafür, dass die Sicherheitsrichtlinien und -verfahren des Unternehmens eingehalten werden.

CSO: Er ist für die allgemeine Unternehmenssicherheit und/oder die Sicherheit von Daten und Informationen zuständig. Der CSO ist ähnlich wie der CISO, jedoch liegt der Schwerpunkt mehr auf der physischen Sicherheit des Unternehmens. Der CSO ist für die Überwachung und Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich, die das physische Eigentum und die Mitarbeiter des Unternehmens schützen (z.B. großer Fabriken, Casinos, Minen oder Banken).

CIO: Er ist für den reibungslosen Ablauf der IT-Infrastruktur zuständig. Der CIO ist auch für die IT-Systeme und -Dienste verantwortlich, die den Betrieb des Unternehmens unterstützen.

Anforderungen an einen CISO: Ausbildung, Qualifikationen & Zertifikate

Ein CISO sollte über eine umfassende Ausbildung, Fachkenntnisse, viel Erfahrung und Zertifizierungen verfügen, um den Anforderungen seiner Rolle gerecht zu werden. Für den Beruf wird in der Regel ein Informatikstudium oder eine vergleichbare Ausbildung vorausgesetzt. Unternehmen legen zudem Wert auf Weiterbildungen im Bereich der IT-Security. Der Hauptfaktor, um als CISO arbeiten zu können, ist die Berufserfahrung. Unternehmen erwarten eine Berufserfahrung von sieben bis zwölf Jahren mit Praxiserfahrung in einer Managementposition.

Folgende Qualifikationen können je nach Unternehmen wichtig sein:

  • Kenntnisse in der Analyse, Bewertung und Optimierung von sicherheitsrelevanten Abläufen und Prozessen
  • Ausgeprägte Kenntnisse von IT-Management-Prozessen (ITIL)
  • Grundlegende Kenntnisse in Programmierung & Systemadministration
  • Wissen über Sicherheitstechnologien: DNS, Routing, VPN, Authentifikation, Firewalls, ethisches Hacking, Netzwerk- und Cloudsicherheit etc.
  • Erfahrung in Cloud-Security, Identity und Access Management (IAM) in der Cloud und modernen Sicherheitskonzepten wie Zero-Trust
  • Erfahrungen im Cybersicherheitsmanagement und Kenntnisse der relevanten Normen und Gesetze wie zum Beispiel ISO 27000 ff.
  • Erfahrung in der Vorbereitung und Begleitung von Audits (Audit Management)
  • Kenntnisse im Auf- und Ausbau eines Security Operation Center (SOC)
  • Einschlägige Erfahrungen in der Organisation und Leitung von Projektteams, sowie Projekterfahrung im Verantwortungsbereich
  • Ausgearbeitete Beratungskompetenz und eine außerordentliche Kommunikations- und Präsentationskompetenz

Spezielle Zertifikate können die Eignung als CISO unterstützen:

  • Certified Information Systems Security Professional (CISSP)
  • Teletrust Information Security Professional (TISP)
  • Certified Information Security Manager (CISM)
  • Certified Information Systems Auditor (CISA)
  • Certified Ethical Hacker (CEH)

Insgesamt sollte ein CISO eine umfassende Ausbildung und viel praktische Erfahrung in der Informationssicherheit haben, um effektiv in seiner Rolle zu sein. Zertifizierungen können dazu beitragen, dass ein CISO über das Wissen und die Fähigkeiten verfügt, um die Anforderungen seiner Rolle zu erfüllen.

CISO Anforderungen

CISO ­– Gehalt

Aufgrund der hochrangigen Position des CISO verdient er dementsprechend, allerdings variiert der Betrag abhängig von der Unternehmensgröße, der Branche des Unternehmens, der Berufserfahrung und dem Standort.

Als CISO kann mit einem Gehalt von 130.000.- bis 200.000.- Euro brutto im Jahr gerechnet werden. In größeren Unternehmen können Spitzengehälter von über 200.000 Euro erreicht werden. Zusätzlich zum Grundgehalt können CISOs auch von Bonuszahlungen, Aktienoptionen und anderen Vergütungsformen profitieren.

CISO Gehalt

Wie wird man CISO?

Für den Beruf des CISO wird eine langjährige Berufserfahrung sowie ein Abschluss im IT-Bereich benötigt, wobei der Fokus auf IT-Security gelegt werden sollte. Zusätzliche Zertifikate sind hoch angesehen für den Beruf des CISO. Niemand wird jedoch als Absolvent zum CISO, sondern langjährige operative und leitende Berufserfahrung bilden die zentrale Basis für den Job des CISO. Hier sind einige Schritte, die man unternehmen kann, um ein CISO zu werden:

#1 Bildung: Ein Bachelor-Abschluss in Informatik, Informationssicherheit oder einem verwandten Fachgebiet ist in der Regel erforderlich. Ein Master-Abschluss kann auch von Vorteil sein.

#2 Berufserfahrung: Um ein CISO zu werden, ist langjährige operative und leitende Erfahrung in der IT- und Informationssicherheitsbranche unerlässlich. Eine solide Erfahrung in der Cyber-Sicherheit, Netzwerkadministration oder IT-Management ist erforderlich.

#3 Zertifizierungen: Es gibt viele Zertifizierungen in der Informationssicherheitsbranche, die ein CISO besitzen kann, wie z.B. CISSP, CISM, CRISC, GIAC und andere. Die Zertifizierungen zeigen, dass man fundiertes Wissen in der Informationssicherheit besitzt und fähig ist, komplexe Sicherheitsprobleme zu lösen.

#4 Führungsfähigkeiten: Ein CISO muss auch über gute Leadership-Fähigkeiten verfügen, um das Sicherheitsteam des Unternehmens zu führen. Man sollte Erfahrung in der Führung von Teams haben und in der Lage sein, mit anderen Führungskräften des Unternehmens zu kommunizieren.

#5 Aktuelle Kenntnisse: Da die Technologie und die Bedrohungen ständig im Wandel sind, ist es wichtig, dass ein CISO über aktuelle Kenntnisse in der IT-Sicherheit verfügt. Es ist wichtig, sich über neue Bedrohungen und Technologien auf dem Laufenden zu halten.

#6 Networking: Networking ist auch ein wichtiger Faktor, um ein CISO zu werden. Man kann sich in der IT-Community engagieren, Konferenzen besuchen und online mit anderen IT-Profis kommunizieren, um wertvolle Einblicke und Wissen zu sammeln.

#7 Karrierewachstum: Schließlich kann man sich auf CISO-Positionen bewerben, wenn man über ausreichende Erfahrung und Qualifikationen verfügt. In einigen Fällen kann man auch durch Beförderungen innerhalb des Unternehmens aufsteigen.

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Florenz Klasen | TechMinds Personalberatung Team

AUTOR DES BEITRAGS

Florenz Klasen, Wirtsch.-Ing. (Managing Partner, Senior HR Consultant)

Der gebürtige Hamburger, Florenz Klasen, studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Hamburg und Birmingham. Zunächst arbeitete Herr Klasen im internationalen Tech-Konzern NXP und arbeitet nun seit über 7 Jahren im Executive / Expert Search. LinkedIn-Profil >  | Interview mit Florenz Klasen >

Herr Klasen ist bei TechMinds Ihr primärer Ansprechpartner, ob zu Personalvermittlung von Führungskräften für IT & Tech, Fachkräftevermittlung oder Personalberatung für Digitale Transformation. TechMinds ist die Tech & IT Personalvermittlung und spezialisierter Tech & IT Headhunter mit Boutique-Charakter.

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