Entwicklungsingenieur: Ausbildung, Gehalt, Aufgaben
Aktualisiert: 23.08.2023
Ein Entwicklungsingenieur ist in der Regel für die Konzeption, Planung und Implementierung neuer Produkte und Technologien verantwortlich. Er arbeitet in einer Vielzahl von Branchen (z. B. Automobil, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik) und seine Arbeit ist oft ein entscheidender Faktor für den technologischen Fortschritt und die Innovation.
Entwicklungsingenieure vereinen technisches Wissen und kreative Problemlösungsfähigkeiten, um innovative Lösungen zu erarbeiten, bestehende Produkte zu optimieren und Probleme zu beheben, die während des Produktentwicklungsprozesses auftreten können. Ihre Arbeit umfasst häufig die Verwendung von CAD-Software, die Durchführung von Simulationen und Tests sowie die Zusammenarbeit mit anderen Ingenieuren und Experten, um komplexe technische Projekte vom Konzept bis zur Markteinführung zu leiten.
Was ein Entwicklungsingenieur konkret können muss, welche Aufgaben er zu erledigen hat und was er verdienen kann, erfahren Sie hier.
Seiteninhalt
- 1 Entwicklungsingenieur: Key Facts
- 2 Was macht ein Entwicklungsingenieur? Aufgaben
- 3 Was muss ein Entwicklungsingenieur können? Ausbildung & Qualifikationen
- 4 Wie viel verdient ein Entwicklungsingenieur? Gehalt
- 5 Wie kann man Entwicklungsingenieur werden?
- 6 Wir sind Ihr Headhunter für Entwicklungsingenieure
Entwicklungsingenieur: Key Facts
Im Folgenden erhalten Sie erste Informationen zum Beruf des Entwicklungsingenieurs – kompakt und auf einen Blick.
Was macht ein Entwicklungsingenieur?
Ein Entwicklungsingenieur konzipiert, entwickelt und optimiert Produkte, Maschinen, Anlagen oder Systeme. Er oder sie nutzt wissenschaftliche Prinzipien und technische Kenntnisse, um innovative Lösungen zu entwerfen, die spezifische technische Herausforderungen oder Kundenanforderungen erfüllen. In der Regel arbeitet ein Entwicklungsingenieur eng mit anderen Experten wie z. B. Konstrukteuren, Produktmanagern und Testingenieuren zusammen, um Prototypen zu erstellen, Tests durchzuführen und die Endprodukte zur Marktreife zu bringen.
Dabei können sowohl computergestützte Design-Tools als auch physische Modellierungen zum Einsatz kommen. Der Entwicklungsingenieur spielt insbesondere in der Industrie und Branchen wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Automotive eine wichtige Rolle.
Was muss ein Entwicklungsingenieur können?
Ein Entwicklungsingenieur sollte ein tiefes technisches Verständnis in seinem Fachbereich besitzen und die Fähigkeit haben, komplexe Probleme zu analysieren und zu lösen. Er oder sie muss in der Lage sein, mit modernen Entwurfswerkzeugen und -technologien umzugehen, effektiv im Team zu arbeiten und interdisziplinäre Kenntnisse zu nutzen. Kommunikationsfähigkeiten sind ebenso entscheidend, um technische Konzepte klar darzustellen und mit anderen Fachbereichen oder Kunden zu koordinieren.
Wie viel verdient ein Entwicklungsingenieur?
Das Gehalt eines Entwicklungsingenieurs hängt von Faktoren wie Berufserfahrung, Branche, Standort und Größe des Unternehmens ab. Ein erfahrener Entwicklungsingenieur kann mit einem Gehalt von durchschnittlich 70.000 € brutto pro Jahr rechnen. Das Einstiegsgehalt liegt bei ca. 50.000 € brutto pro Jahr, während Spitzengehälter bei rund 90.000 € brutto pro Jahr liegen.
Was macht ein Entwicklungsingenieur? Aufgaben
Laut dem Verein Deutscher Ingenieure e. V. arbeiten Entwicklungsingenieure entweder in der Forschung und Entwicklung oder in der Konstruktion und Planung. Dabei sind sie in Branchen wie Fahrzeug- und Maschinenbau, Automotive, Elektrotechnik etc. tätig. Welche Aufgaben Entwicklungsingenieure tagtäglich ausführen, erfahren Sie hier.
#1 Entwerfen von innovativen Produkten/technischen Lösungen: Eine der Hauptaufgaben eines Entwicklungsingenieurs ist die Konzeption, Entwicklung und Implementierung von neuen Produkten bzw. technischen Lösungen. Dies macht er stets bei möglichst schonendem Einsatz von Ressourcen.
#2 Abstimmen des Produkts mit Anforderungen des Kunden bzw. Marktes: Vor und während der Entwicklung eines Produkts stimmt sich der Entwicklungsingenieur eng mit den jeweiligen Stakeholdern zu den Anforderungen an das Produkt ab. Zudem achtet er darauf, was am Markt gerade gefragt ist.
#3 Simulation, Modellierung und Prototyping: Der Entwicklungsingenieur wendet computergestützte Werkzeuge wie MATLAB, Simulink oder CAD an, um Entwürfe zu simulieren und deren Funktionsweise zu überprüfen. Auch die Erstellung von physischen oder digitalen Prototypen kann dabei zum Einsatz kommen, um die Funktionsweise und Effizienz eines Entwurfs zu überprüfen.
#4 Identifikation und Analyse von Trends: Zur erfolgreichen Entwicklung eines neuen Produkts gehört im Vorfeld immer eine genaue Analyse der aktuellen Marktlage sowie dazugehöriger Trends. Dies gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Entwicklungsingenieurs.
#5 Optimieren von bestehenden Produkten/Prozessen: Wenn er kein neues Produkt entwickelt, optimiert der Entwicklungsingenieur bestehende Produkte. Hierin liegt der zweite Schwerpunkt der Arbeit eines Entwicklungsingenieurs.
#6 Abhalten von Präsentationen für Interne und Externe: Während und nach der Entwicklung eines Produkts hält der Entwicklungsingenieur Präsentationen für Interne und Externe, um sie über den Fortschritt bzw. das Endergebnis des Projekts zu informieren.
Was muss ein Entwicklungsingenieur können? Ausbildung & Qualifikationen
Ein Entwicklungsingenieur muss eine fundierte technische Ausbildung und spezifische Qualifikationen besitzen, um effektiv in seiner Rolle arbeiten zu können. Hier sind die typischen Ausbildungen und Qualifikationen, die für einen Entwicklungsingenieur erforderlich oder wünschenswert sind:
#1 Studium: Ein einschlägiges Studium ist für den Entwicklungsingenieur im Grunde ein Muss. In Frage kommen MINT-Fachrichtungen wie Maschinenbau, Informatik oder Elektrotechnik. Will der Ingenieur nach der Ausbildung in die Forschung und Entwicklung, sind ein Master bzw. sogar ein Doktor Voraussetzung.
#2 Erfahrung mit Entwicklungssprachen und -tools: Erfahrung im Umgang mit computergestützten Design- (CAD) und Simulationswerkzeugen ist oft erforderlich. Je nach Spezialisierung sind Kenntnisse in Programmiersprachen wie C++, Python oder MATLAB/Simulink gefragt.
#3 Problem-solving-Fähigkeiten: Um seine Projekte sowie potenziell auftretende Probleme in ihrer Gesamtheit erfassen zu können, benötigt der Entwicklungsingenieur neben technischem auch analytisches, lösungsorientiertes Denkvermögen.
#4 Kommunikation und Teamarbeit: Der Entwicklungsingenieur hat in seiner täglichen Arbeit regelmäßig mit Kunden, Partnern und anderen Abteilungen im Unternehmen zu tun. Kommunikationsfähigkeit ist daher grundlegend.
#5 Betriebswirtschaftliches Know-how: Arbeitet ein Entwicklungsingenieur an einer technischen Lösung bzw. einem Produkt, tut er dies immer möglichst ressourcenschonend. Betriebswirtschaftliches Know-how bzw. Denken sind dafür unerlässlich.
Wie viel verdient ein Entwicklungsingenieur? Gehalt
Wie viel ein Entwicklungsingenieur verdienen kann, hängt u. a. von folgenden Faktoren ab: Berufserfahrung, Qualifikation, Branche, Unternehmensgröße und Standort. Im Durchschnitt liegt das Gehalt bei ca. 70.000 € brutto pro Jahr, wobei folgende Richtwerte berücksichtigt werden können:
- Einstiegsgehalt: Frisch von der Universität oder Hochschule können Entwicklungsingenieure mit einem Jahresgehalt zwischen 40.000 und 50.000 Euro rechnen.
- Mit Berufserfahrung: Mit einigen Jahren Erfahrung im Beruf können Entwicklungsingenieure Gehälter zwischen 60.000 und 80.000 Euro oder mehr erzielen.
- Spezialgebiete: Ingenieure in hochspezialisierten Bereichen oder in Branchen mit hohem Innovationsbedarf, wie z. B. in der Luft- und Raumfahrttechnik oder im Bereich erneuerbare Energien, können oft höhere Gehälter erwarten.
- Führungspositionen: Entwicklungsingenieure in leitenden Positionen oder mit Managementverantwortung können Jahresgehälter von über 100.000 Euro erzielen, je nach Unternehmensgröße und Verantwortungsbereich.
- Regionale Unterschiede: In Wirtschaftszentren oder in Regionen mit einem hohen Anteil an Technologieunternehmen, wie z. B. in Bayern oder Baden-Württemberg, können die Gehälter generell höher ausfallen als in anderen Teilen Deutschlands.
- Unternehmensgröße: Größere Unternehmen oder global agierende Konzerne zahlen oft höhere Gehälter als kleinere Firmen oder Start-ups.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen nur Durchschnittswerte darstellen und individuelle Gehälter variieren können. Zudem können sich Gehälter mit der Zeit ändern, bedingt durch wirtschaftliche Entwicklungen, Inflation oder veränderte Marktbedingungen.
Wie kann man Entwicklungsingenieur werden?
Sie sind selbst daran interessiert, den Berufsweg des Entwicklungsingenieurs einzuschlagen? Was Sie dafür tun sollten, erfahren Sie hier.
#1 Studium: Mit einem MINT-Studium wie z. B. Maschinenbau, Informatik oder Elektrotechnik eignen Sie sich wesentliches Fachwissen für den späteren Beruf als Entwicklungsingenieur an. Wollen Sie in die F&E gehen, benötigen Sie mindestens einen Masterabschluss.
#2 Technisches & analytisches Denken: Eignen Sie sich technisches und analytisches Denkvermögen an. Das erreichen Sie einerseits durch eine einschlägige Ausbildung, andererseits durch die praktische Berufserfahrung bei technischen Projekten.
#3 Spezialisierung: Abhängig vom Interessensgebiet und den Karrierezielen kann es sinnvoll sein, sich in einem bestimmten Bereich der Entwicklung zu spezialisieren, sei es durch vertiefende Studiengänge, Weiterbildungen oder durch die Berufswahl.
#4 Betriebswirtschaftliches Know-how: Dieses erlangen Sie, wenn Sie selbstständig Projekte durchführen und in diesem Zuge auch für die Kostenkalkulation und den schonenden Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen zuständig sind.
#5 Kreativität: Ihre Kreativität – insbesondere für die Umsetzung technischer Projekte und Lösungen – fördern Sie auch am einfachsten, wenn Sie sich für eine entsprechende Ausbildung bzw. Praktika entscheiden.
#6 Eigenverantwortung: Eigenverantwortliches Arbeiten erlernen Sie am besten, indem Sie Projekte selbst durchführen und die Gesamtverantwortung dafür übernehmen.
Wir sind Ihr Headhunter für Entwicklungsingenieure
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Bildquellen: © Gorodenkoff – stock.adobe.com
Grafiken: Die Infografiken dürfen gerne verwendet und geteilt werden. Bitte nennen Sie als Quelle diesen Beitrag oder techminds.de
AUTOR DES BEITRAGS
Florenz Klasen, Wirtsch.-Ing. (Managing Partner, Senior HR Consultant)
Der gebürtige Hamburger, Florenz Klasen, studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Hamburg und Birmingham. Zunächst arbeitete Herr Klasen im internationalen Tech-Konzern NXP und arbeitet nun seit über 7 Jahren im Executive / Expert Search. LinkedIn-Profil > | Interview mit Florenz Klasen >
Herr Klasen ist bei TechMinds Ihr primärer Ansprechpartner, ob zu Personalvermittlung von Führungskräften für IT & Tech, Fachkräftevermittlung oder Personalberatung für Digitale Transformation. TechMinds ist die Tech & IT Personalvermittlung und spezialisierter Tech & IT Headhunter mit Boutique-Charakter.