Teambuilding Maßnahmen: 7 Methoden, um Ihr Team zu stärken

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Teambuilding Maßnahmen | TechMindsEin intaktes, gut abgestimmtes und harmonisches Team ist das A und O jedes Unternehmens, denn: Wenn es im Inneren funktioniert, lässt auch der unternehmerische Erfolg nicht lange auf sich warten. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es umso wichtiger, verstärkt einen Fokus darauf zu legen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen – egal ob im Homeoffice oder persönlich, außerhalb des virtuellen Raums. Teamarbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung: Immer mehr Arbeitnehmer arbeiten projektbezogen und in agilen Organisationsformen. Zudem steigt der Wettbewerbsdruck, der ohne ein professionell organisiertes Team nicht zu bewältigen ist.

Vor allem in Deutschland wird laut Wrike Happiness Index 2019 Teamarbeit großgeschrieben: Für 82 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer ist Teamwork ein Faktor, der sie im Berufsalltag glücklich macht und ihre Produktivität steigert. In den USA befürworten dagegen lediglich 75 Prozent der Befragten die Arbeit im Team, in Großbritannien sogar nur 67 Prozent – hier spricht sich geradezu jeder Dritte explizit gegen Teamarbeit aus (33 Prozent). 

Teambuilding in verschiedenen Ländern | TechMinds

Als Idealziel jedes Teams gilt wohl allem voran das Motto: „Ein Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder“ – doch bis die Leistung des Teams tatsächlich die Einzelleistungen der jeweiligen Teammitglieder übersteigt, ist es ein langer und oft steiniger Weg. Wie Sie mit Ihrem Team dieses Ziel erreichen können, was überhaupt unter ‚Teambuilding‘ verstanden wird und welche verschiedenen (wissenschaftlichen) Teambuilding Maßnahmen und Modelle es für Sie als Führungskraft gibt, ein Team unschlagbar zu machen, erfahren Sie in unserem Beitrag. 

Teambuilding: Was bedeutet dieser Begriff überhaupt?

Der Begriff ‚Teambuilding‘ bezeichnet alle Maßnahmen und Aktivitäten, die dazu beitragen, zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb eines Teams zu verbessern. Dabei geht es allerdings nicht nur um den ‚Aufbau‘ (engl. ‚building‘) eines funktionierenden Teams, sondern vor allem auch um dessen (Weiter-)Entwicklung, der Optimierung verschiedener Prozesse der Zusammenarbeit und im Idealfall die Perfektionierung teaminterner Abläufe. Oberstes Ziel des Teambuildings ist die Stärkung der Bindung zwischen den einzelnen Mitarbeitern. So steigert sich nicht nur die Zufriedenheit der Arbeitnehmer im Arbeitsalltag und sorgt für eine stärkere Personalbindung, Teambuilding Methoden wirken sich zudem auch positiv auf die Gesamtleistung aus und helfen, Ihre Mitarbeitenden nachhaltig zu motivieren. Ein durchdachtes Teambuilding sollte immer auf Teammitglieder mit verschiedenen Eigenschaften, Fähigkeiten und Qualifikationen bauen, damit alle Aufgaben mit dem hierfür erforderlichen Wissen bearbeitet werden können. 

Teambuilding-Maßnahmen setzen also dort an, wo Arbeitnehmer aufeinandertreffen, die in Zukunft gemeinsam arbeiten sollen – in einer Phase, in der es noch keine gemeinsame Identität, keine Orientierung, kein deklariertes gemeinsames Ziel und kein Vertrauen untereinander gibt. Aktive Teambildung setzt auf den Aufbau von affektivem und kognitivem Vertrauen, das den ersten Schritt hin zu einer eng miteinander verzahnten Gruppe darstellt. Im Hintergrund funktionierender Teams finden sich stets verschiedene Instrumente der Personalentwicklung, die eingesetzt werden können, um Menschen ihre Rollen in Teams finden zu lassen und Konflikte zu bewältigen. 

Teambuidling vs. Teambonding: Gibt es einen Unterschied?

Synonym zu ‚Teambuilding‘ wird oftmals auch der Terminus ‚Teambonding‘ verwendet. Beide Begriffe beschreiben tatsächlich auch verwandte Konzepte, die das selbe Ziel verfolgen – den Zusammenhalt in einem Team zu stärken. In ihrer Ausführung unterscheiden sich beide teambildenden Maßnahmen allerdings grundsätzlich: Während das Teambuilding auf das zielgerichtete Lösen einer Aufgabe im Team ausgerichtet ist und es sich zur Aufgabe macht, die Zusammenarbeit in der Gruppe möglichst effizient zu gestalten, zielt das Teambonding auf ein positives Erlebnis im Team.

Dabei geht es weniger darum, im Arbeitsalltag gemeinsam zu funktionieren, sondern gemeinsam Spaß zu haben und sich zu entspannen. Typischerweise finden Teambonding-Aktivitäten außerhalb des Büros statt und werden durch einen Ausflug in eine neue, stressfreie Umgebung realisiert – beispielsweise bei einer Wanderung mit Lamas im Gebirge, die ungezwungene Unterhaltungen fördert. Doch welche Voraussetzungen gibt es überhaupt, um ein gutes Team ‚builden‘ – und ‚bonden‘ – zu können? 

Gemeinsam unschlagbar: 5 Voraussetzungen für funktionierende teambildende Maßnahmen

Ein erfolgreiches Team entsteht nicht – oder nur selten ­– durch Zufall. Fünf verschiedene Faktoren sind unerlässliche Voraussetzung für funktionierende Teambuilding-Maßnahmen und sollten von Ihnen als Führungskraft unbedingt berücksichtigt werden.

#1 Kommunizieren Sie ein klares Ziel.

Ein gemeinsames, klar artikuliertes Ziel ist die unentbehrliche Grundlage jedes guten Teams. Nur so können alle Mitarbeiter der Gruppe an einem Strang ziehen. Fragen Sie sich als Führungskraft also: Was soll gemeinsam erreicht werden? Das zu erreichende Ziel kann beispielsweise auch in den Arbeitsräumen in Form eines Plakates oder Post-its an den Bildschirmen Ihrer Mitarbeiter visuell präsent sein, um immer wieder an die gemeinsame Mission zu erinnern. Idealerweise brennen die Teammitglieder selbst für dieses Ziel und arbeiten so leidenschaftlich und intensiv, um ebenjenes zu erreichen. 

#2 Die richtige Größe ist ausschlaggebend.

Je mehr, desto besser? Das trifft hinsichtlich der Größe Ihres Teams leider nicht zu. Sie müssen als Führungskraft genau abwägen, wie viele Mitarbeiter Sie in Ihrem Team benötigen, um alle Aufgaben einigermaßen stressfrei erledigen zu können. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht zu viele Teammitglieder um sich scharen, denn: Wird die Gruppe zu groß, lässt sie sich schlechter führen und hat möglicherweise nicht ausreichend Aufgaben für alle Kollegen, sodass manche Mitglieder eventuell zu wenig ausgelastet und somit unterfordert sind.

#3 Diversität bereichert jedes Team.

Ihr erster Gedanke gilt der Frage, wer denn am besten in Ihr Team passt? Dann sollten Sie unbedingt divers denken, denn: Homogene Teams sind zwar meist sehr harmonisch, bieten aber wenig Reibungspunkte und somit weniger neue Ideen, Kreativität und im Endeffekt eine schlechtere Gesamtleistung als heterogene Teams. Nicht nur im Unternehmen allgemein, sondern auch im Teambuilding-Prozess ist ein funktionierendes Diversity Management unabdingbar. Im Rahmen Ihrer Führungsqualitäten müssen Sie wissen, wie Sie die vielfältigen Fähigkeiten und Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter sinnvoll einsetzen. Unterschiedliche Charaktere können sich im Team gegenseitig unterstützen und ergänzen. 

#4 Übernehmen Sie eine klare Führungsrolle.

Teams funktionieren nur, wenn eine Person die Verantwortung sowie Koordination übernimmt und das große Ganze im Auge behält. Dabei gilt es zu beachten, dass die Führungsrolle von jemandem übernommen wird, der von allen Teammitgliedern als Verantwortlicher akzeptiert wird. Sie sind noch auf der Suche nach neuen Teammitgliedern? Wir verraten Ihnen, wie Sie den richtigen Headhunter finden, der Ihr Team auch in Zeiten von IT-Fachkräftemangel aufstockt. 

#5 Sprechen Sie miteinander!

Ohne eine gute Basis der Kommunikation funktioniert nichts – auch kein Team. Deshalb gilt im Team: Ständiger Kontakt und ein flüssiger, bedingungsloser Informationsaustausch sind das A und O einer leistungsfähigen Gruppe. Wichtig ist also, dass die eine Hand weiß, was die andere tut – nur so kann ein Team reibungslos – und erfolgreich – zusammenarbeiten. 

Wenn Sie diese fünf Faktoren in Ihr Teambuilding integrieren, können Sie bereits einige der typischen Probleme, die die Gruppenarbeit und somit im Endeffekt auch das Team scheitern lassen, umgehen. Die Stepstone-Studie ‚Erfolgsgeheimnis Team‘ aus dem Jahr 2019 zeigt, dass 40 Prozent aller Fachkräfte nach eigener Aussage in einem Team arbeiten, in dem die zwischenmenschliche Kommunikation nicht funktioniert. Dazu gehört beispielsweise, dass 42 Prozent der Befragten Teil eines Teams sind, das neuen Ideen gegenüber nur wenig aufgeschlossen ist und sogar 44 Prozent Fehler nicht offen thematisieren können. Auch konstruktive Kritik ist laut 41 Prozent der befragten Fachkräfte in vielen Teams nicht erwünscht. 

Faktoren, warum Teamarbeit scheitert | TechMinds

Diese Teamatmosphäre behindert Innovation und begünstigt ein wachsendes Level an Frustration – und sorgt letztendlich dafür, dass das Team in unserem schnelllebigen, digitalen Zeitalter langfristig nicht mehr konkurrenzfähig ist. Damit Sie ein erfolgreiches Team zusammenstellen können, stellen wir Ihnen nachfolgend sieben Methoden und Maßnahmen für produktives Teambuilding vor.

Sieben (wissenschaftliche) Teambuilding Maßnahmen, um Ihr Team zu stärken

Verschiedene teambildende Maßnahmen und wissenschaftliche Methoden können Sie bei der Zusammenstellung, aber auch der Optimierung Ihres Teams unterstützen und Ihnen Hintergründe erschließen sowie versteckte Einsicht in teaminterne Dynamiken und unbewusste Abläufe geben. 

#1 Das GRPI-Modell

Das Prozessmodell GRPI beschreibt vier Grundpfeiler der erfolgreichen Teamarbeit, die der US-amerikanische Organisationstheoretiker Richard Beckard 1972 zusammenstellte. Die vier Faktoren bieten den Teammitgliedern Orientierung und helfen dem Team dabei, sich als Einheit zu fühlen und zu denken.

Optimierung der Teamarbeit | TechMinds

GRPI steht für:

  • Goals (Transparenz der Ziele): Warum gibt es das Team? Was soll es erreichen und wer profitiert von seinen Leistungen? Sind alle Teammitglieder über das Ziel informiert? Herrscht darüber Einigkeit oder Dissens?
  • Roles (Klarheit von Rollen und Verantwortlichkeiten): Welche Aufgabenverteilung und Rollendefinition gibt es im Team? Wie klar sind diese? Sind die Rollen und Verantwortlichkeiten fest definiert oder fluide?
  • Processes (Transparenz der Leistungs- und Kommunikationsprozesse): Betrifft Prozesse wie Arbeitsabläufe, Tools, Meeting-Regeln, Kommunikationskanäle uvm. Wie klar sind diese? Sind sie effektiv und effizient? Wer kommuniziert was an wen?
  • Interpersonal Relationship (Klarheit von Normen und Werten der Zusammenarbeit): Bestehen bereits passende Leitbilder oder Unternehmenswerte, die in die Teamarbeit integriert werden können? Gibt es gemeinsame Spielregeln für die Zusammenarbeit? Wie empfinden die Teammitglieder das Miteinander, den Teamgeist, das Vertrauen?

Genutzt werden kann das GRPI-Modell als Planungstool, um einem neuen Team zu einem guten Start zu verhelfen, aber auch als ‚Wartungsinstrument‘, das eine Gruppe dabei unterstützt, fokussiert und produktiv zu bleiben. Es wird zudem zum Diagnoseinstrument, wenn ein Team unterhalb der Erwartungen performt, hauptsächlich aufgrund von zwischenmenschlichen Konflikten. Die Ursache dieser Konflikte liegen meist auf einer höheren Ebene, beispielsweise der G, R, oder P-Ebene. 

Anwenden können Sie das GRPI-Modell in Teamworkshops, zum Beispiel, indem Sie die GRPI-Einschätzungen des Teams messen. Lassen Sie die Teammitglieder auf einer Skala von eins bis zehn angeben, wie klar die Teamziele, wie gut die Abläufe, wie eindeutig die Rollen sind und wie das Teamklima zu bewerten ist. Dabei ist es wichtig, diese Bewertung zu diskutieren: Was erscheint einleuchtend, was überrascht? So wird die Teamarbeit reflektiert und effektiv kritisiert. Dennoch ist diese teambildende Maßnahme kein einmaliger Prozess, sondern eine Daueraufgabe, die regelmäßig in den Arbeitsalltag als Team eingebaut werden sollte.

#2 Gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg

Das GFK-Modell von Dr. Marshall B. Rosenberg – eine Gesprächsstrategie – beschreibt eine Teambuilding-Maßnahme, deren Fokus auf gegenseitiger Wertschätzung zwischen den Teammitgliedern liegt. Nach Rosenberg kann Kommunikation nur dann dauerhaft gelingen, wenn alle Gesprächspartner in der Lage sind, sich in ihr Gegenüber einzufühlen, sich als gleichwertig zu erachten und sich jederzeit mit Wertschätzung zu begegnen. 

Die Gewaltfreie Kommunikation basiert auf vier Schritten, mit der eine Person einen verbalen Angriff in einer Konfliktsituation entschärfen kann:

  1. Beobachtung ohne Bewertung: Was nehmen Sie wahr? Was hören Sie? Was sehen Sie? Was empfinden Sie?
  2. Gefühl: Finden Sie heraus bzw. äußern Sie sich verbal, wie sich der Angreifende und der Angegriffene mit dem Gesagten fühlen.
  3. Verborgene Bedürfnisse: Welches Bedürfnis verbirgt sich hinter dem Gefühl? Was kommt zu kurz und was kann getan werden, um dieses Bedürfnis zu erfüllen?
  4. Bitte auf Grundlage des Bedürfnisses formulieren, um es zu erfüllen und den Konflikt dadurch zu lösen.

Rosenbergs Modell kann als Teambuilding-Methode eingesetzt werden, um Kommunikationsprobleme zu entschärfen und im Team gemeinsam neue Wege zu finden. Statt sich gegenseitig mit persönlichen Vorwürfen zu konfrontieren, hilft das GFK-Modell dabei, auf einer sachlich-konstruktiven Ebene zu bleiben. So fühlen sich weder Ihre Teammitglieder noch Sie als Führungskraft in Auseinandersetzungen angegriffen. Dadurch lassen sich problematische Situationen schneller – und einfacher – lösen. 

In der Gewaltfreien Kommunikation bleibt man beispielsweise bei sich, indem lediglich Ich-Botschaften eingesetzt werden: Statt Ihre Teammitglieder anzugreifen, indem Sie sagen: „Das Protokoll ist unvollständig!“, sollten Sie sich als Teamführer besser so ausdrücken: „Ich kann im Protokoll den Beschluss über die Kernarbeitszeiten nicht finden“. So wird nicht die Leistung Ihres Teammitglieds angegriffen oder abgewertet, sondern Sie artikulieren lediglich Ihre Beobachtung. 

#3 Teamrollen nach R. M. Belbin (1981)

Nach Belbin arbeiten Teams besonders dann effektiv, wenn sie heterogen aufgebaut sind und eine Vielzahl an Persönlichkeits- und Rollentypen vereinen. Die Stärke eines Teams liegt also in dessen Differenziertheit. Raymond Meredith Belbin charakterisiert in seinem Modell neun Teamrollen in drei Kategorien:

Handlungsorientierte Rollen:

  • Macher (Sharper): Hat ausreichend Mut, um Hindernisse zu überwinden, ist dynamisch und arbeitet gut unter Druck, neigt allerdings zu Ungeduld und Provokation.
  • Umsetzer (Implementer): Setzt Pläne in die Tat um, arbeitet diszipliniert, verlässlich und effektiv, ist aber relativ unflexibel.
  • Perfektionist (Completer/Finisher): Stellt optimale Ergebnisse sicher, indem er Fehler vermeidet, arbeitet gewissenhaft und pünktlich, neigt allerdings dazu, überängstlich zu sein und delegiert ungern.

Kommunikationsorientierte Rollen:

  • Koordination (Co-ordinator): Fördert durch seine selbstsichere und vertrauensvolle Art Entscheidungsprozesse, kann aber auch als manipulierend empfunden werden.
  • Mitspieler (Teamworker): Ist besonders kooperativ und diplomatisch, so wird die Kommunikation im Team verbessert und Reibungen minimiert, ist allerdings in kritischen Situationen oft unentschlossen.
  • Wegbereiter (Resource Investigator): Entwickelt durch extrovertierten Charakter zahlreiche Kontakte, ist aber oft zu optimistisch.

Wissensorientierte Rollen:

  • Erfinder (Plant): Bringt neue Ideen ins Team ein, zeichnet sich durch unorthodoxes Denken aus, ist deshalb aber oft gedankenverloren.
  • Beobachter (Monitor Evaluator): Durch seine nüchterne, strategische und kritische Art untersucht er Vorschläge auf ihre Machbarkeit, ihm fehlt es allerdings an Inspiration.
  • Spezialist (Specialist): Liefert wichtiges Fachwissen und Informationen, fokussiert sich auf sich selbst, ist aber sehr engagiert und intelligent, neigt dazu, sich in technischen Details zu verlieren.

Belbins Modell gibt Aufschluss über Teambildungs-Maßnahmen und -Prozesse und trägt zum Verständnis effektiver Teamarbeit bei. Einzelne Teammitglieder können den jeweiligen Kategorien zugeordnet werden, wobei es auch möglich ist, dass eine Person zwei Rollenprofile erfüllt. Durch Selbsteinschätzungen mit Hilfe von Fragebögen (u.a. dem ‘Belbin-Test’) und zusätzlichem unabhängigen Feedback können Ihre Mitarbeiter mehr über die eigenen Stärken und Schwächen erfahren und sich so besser in das Team einfügen. Dies steigert einerseits die Motivation, hilft aber auch dabei, den eigenen Fähigkeiten entsprechend einen wichtigen Beitrag für das Team zu leisten. 

#4 Feel Good Management (FGM) in Unternehmen

Eine der effektivsten Teambuilding Ideen ist ein ‚Feelgood-Manager‘ in Ihrem Unternehmen, sprich, ein Verantwortlicher, der ausschließlich für die Mitarbeiterzufriedenheit zuständig ist. Ein Feelgood-Manager kann zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um das Teambuilding voranzutreiben. Grundsätzlich zielt das Feelgood-Management auf gute Laune als Erfolgsfaktor ab. Dazu holt der Feelgood-Manager nicht nur Feedback und Wünsche der Teammitglieder ein, sondern berät sie auch zum persönlichen Zeit- und Selbstmanagement, zur eigenen Fitness, Ernährung, dem Umgang mit Stress und kümmert sich um das (digitale) Onboarding neuer Mitarbeiter.

Er lernt alle Teammitglieder und deren Persönlichkeiten kennen und kann so dazu verhelfen, Kommunikationsprozesse und daraus resultierende Arbeitsabläufe anzupassen. Auch als Mediator in Konfliktfällen kann ein Feelgood-Manager zum Einsatz kommen. Zudem organisiert der FGM in Unternehmen diverse Events, die als Teambuilding-Methode geeignet sind, beispielsweise Teamabende, Sommerfeste, aber Überraschungen für (Firmen-) Jubilare. Ein funktionierendes Feelgood-Management empfiehlt sich ab einer Unternehmensgröße von über 50 Mitarbeitern – ab diesem Zeitpunkt kann die Führungsebene den Überblick über die Mitarbeiterwünsche meist nicht mehr allein gewährleisten. 

#5 Design Thinking 

Die Teambuilding-Methode ‚Design Thinking‘ unterstützt Ihr Team, indem die Teammitglieder Probleme aufdecken und dafür auf kreative und spielerische Art und Weise neue Lösungen entwickeln. In sechs verschiedenen Phasen hilft das Design Thinking bei der Bildung und Weiterentwicklung Ihres Teams. Zuerst gilt es in Phase 1 zu verstehen, worum es eigentlich geht. Phase 2 fordert alle Teammitglieder dazu auf, Empathie aufzubauen und sich so in die Problemlage hineinzudenken, um dann in der dritten Phase, der Synthese, eine positive neue Richtung zu definieren. Gemeinsam im Team gilt es nun, kreativ zu sein – das bringt einerseits Spaß, sorgt aber auch für neue Ideen (Phase 4), wie das Team noch besser werden kann. Diese Ideen werden dann in der fünften Phase beim Protoyping dingfest gemacht und darauf in Phase 6 ausgiebig getestet. Falls die Testphase erfolgreich verläuft, können neue Ideen direkt in die Teamarbeit integriert werden. 

Als Führungskraft können Sie Ihrem Team als teambildende Maßnahme eine Challenge geben, die dann mithilfe des Design Thinkings gelöst werden soll. Beispielsweise die Frage: „Wie könnten wir effektive Meetings gestalten, sodass gute Entscheidungen getroffen werden und ein wertschätzendes Miteinander entsteht?“ oder „Wie können wir es schaffen, dass jeder Ideen für das Unternehmen schnell testen und verwirklichen kann?“. Durch den Design Thinking-Prozess kommt frische Energie in die alltägliche Arbeit des Teams und die Mitarbeiter können ihre kreative Kompetenz erproben. Durch den Aufbau von Empathie, dem Kern der Analyse im Design Thinking, wird der Teamzusammenhalt verbessert. Zudem können verschiedene Team-Rollen spielerisch ausprobiert werden.

#6 Teambuilding Maßnahme: Coaching

Wenn es darum geht, ein Team zu bilden oder weiterzuentwickeln, kann es helfen, einen externen Coach in das Team zu holen – um nicht nur Einzelne, sondern auch die ganze Gruppe zu coachen. Ein Coaching als Teambuilding Idee unterstützt Teammitglieder dabei, persönliche Hürden zu überwinden und sorgt für mehr Orientierung im Team. Coaches geben keine Antworten auf Probleme oder Fragen vor, sondern unterstützen Ihre Teammitglieder dabei, selbst des Rätsels Lösung aufzudecken und übernehmen so eine begleitende Funktion. Gemeinsam sollte eine konkrete Fragestellung bearbeitet werden. Eine mögliche Situation, die durch ein Coaching verbessert werden kann, ist beispielsweise, dass eine neue Führungskraft in das Team kommt, nicht akzeptiert wird und so der Abschluss des Teamprojekts aufgrund zwischenmenschlicher Spannungen gefährdet ist. Ihr Coach sorgt dafür, dass Raum für Reflexion geschaffen wird und sich dem Team neue Blickwinkel eröffnen.

#7 Tuckman Phasenmodell für Teambuilding

Der US-amerikanische Psychologe Bruce W. Tuckman entwickelte 1965 ein Phasenmodell für die Teamentwicklung. Sein Modell beschreibt fünf aufeinanderfolgende Entwicklungsschritte von Gruppen und hilft Teams und Führungskräften dabei, das Teambuilding zu erleichtern und die Orientierung zu behalten. Zudem legt das Modell einen Fokus auf die Relevanz konstruktiv geführter Konflikte im Team sowie einer guten Organisation und effektiven Feedback-Mechanismen. Teams werden dabei unterstützt, flexibel und kreativ zu arbeiten und gleichzeitig offen, hilfsbereit und solidarisch mit den anderen Mitgliedern umzugehen. 

A. Orientierungsphase (Forming): 

In dieser Phase zu Beginn der Teamarbeit lernen sich die Gruppenmitglieder kennen. Vieles ist am Anfang noch unklar, deshalb fühlt sich das Team noch unsicher bezüglich der Zielvorgabe, aber auch der eigenen Rolle im Team. So ist zu Beginn die Leistungsfähigkeit der Gruppe eingeschränkt, Fragen wie „Was soll ich tun?“ oder „Wie soll ich es tun?“ werden gestellt und Führungskräfte müssen für Sicherheit und Orientierung sorgen. Dazu gehören klare Anweisungen und eine regelmäßige Kontrolle der Arbeitsergebnisse. Zudem müssen Sie als Führungskraft Strukturen etablieren und regelmäßig Feedback geben.

Als Teambuilding-Methode für diese Phase eignen sich Kennenlernspiele: Die Teammitglieder sollen sich beschnuppern, beobachten und aneinander herantasten. Ein Klassiker unter den Kennenlernspielen ist beispielsweise die ‚Ballwurfkette‘: Alle Teilnehmer stehen im Kreis und Sie nennen den Namen eines Mitspielers, dem Sie gleichzeitig den Ball zuwerfen. Dieser nennt einen weiteren Namen und spielt den Ball an die zugehörige Person weiter. Am Schluss landet der Ball wieder bei Ihnen. Ähnlich funktioniert das ‚Fadennetz‘: Durch ein Wollknäuel, das von Teammitglied zu Teammitglied geworfen wird, ergibt sich eine netzartige Struktur, die symbolisch für den Teamzusammenhalt steht.

B. Konfrontationsphase (Storming): 

Die zweite Phase, das Storming, nimmt oft einen chaotischen Verlauf, da viele Meinungen, Erwartungen, aber auch Positions- und Profilierungskämpfe sowie Cliquenbildung aufeinandertreffen. Dadurch finden die Teammitglieder ihre Rolle in der Gruppe – manchmal mehr oder weniger freiwillig. Zudem gilt es, zwischen subjektiven Interessen und den Interessen der Gruppe abzuwägen. Die Konfliktphase bedroht das Team substanziell, dennoch ist es wichtig, dass die Konflikte nicht aktiv vermieden, sondern ausgespielt werden. Sie sollten in Ihrer Rolle als Führungskraft Disziplin durchsetzen, um eine Eskalation der Situation zu vermeiden und am Ende einen Konsens zu finden.

Um die Storming-Phase als Team zu überstehen, eignen sich als teambildende Maßnahmen vor allem gruppendynamische Spiele, die den Teambuildingprozess beschleunigen, den Zusammenhalt stärken und Konfliktherde eliminieren. Eine beliebte Teambuilding Idee ist die Übung ‚Teppich umdrehen‘: Das gesamte Team steht dabei auf einem Teppich – und muss diesen gemeinsam umdrehen, ohne dabei den Teppich zu verlassen oder den Boden zu berühren. Einen ähnlichen, die Zusammenarbeit stärkenden Effekt hat das Spiel ‚Schwebende Stange‘. Dazu stellen sich alle Teammitglieder in zwei Reihen gegenüber. Alle strecken die Hände nach vorne und platzieren die Zeigefinger auf gleicher Höhe. Sie legen dann einen Bambusstab, Zollstock o.ä. über die ausgestreckten Finger. Nun bekommt die Gruppe die Aufgabe, den Stab am Boden abzulegen. Dabei müssen die Zeigefinger während der gesamten Übung an der Stange bleiben. Gar nicht so einfach!

C. Kooperationsphase (Norming):

In der dritten Phase des Modells nach Tuckman werden die Differenzen und Konflikte aus Phase zwei geklärt, indem verschiedene Kommunikationstechniken angewandt werden (beispielsweise das GRPI-Modell oder die Gewaltfreie Kommunikation). Alle Interessen und Ideen sollen in das gemeinsame Ziel integriert bzw. diesem untergeordnet werden. Gemeinsam wird nach einer von allen akzeptierten Lösung gesucht. Ziel dabei ist es, Spielregeln für die Arbeit im Team aufzustellen und Aufgaben sowie Verantwortungen in den Fokus zu rücken. Aufgabe des Teamleiters ist es, allen das Gefühl zu vermitteln, Teil etwas Großem zu sein – das steigert das Selbstwertgefühl und die Motivation. 

Eine geeignete Teambuilding-Maßnahme für diese Phase sind vor allem Vertrauensspiele, die die Bindung im Team stärken und die Gruppe zu einer kooperierenden Einheit werden lassen. Ein Klassiker unter den Vertrauensübungen ist das ‚Blind führen‘: Dazu wird das Team in Paare aufgeteilt, von denen jeweils einer die Augen verbunden bekommt. Der Sehende führt den ‚Blinden‘ nun über das Gelände. Um das Spiel zu erschweren, können Schwierigkeiten oder Hindernisse eingebaut werden, die überwunden werden müssen. Auch das Spiel ‚Stehaufmännchen‘ stärkt das Vertrauen im Team: Die Teammitglieder stehen dazu in einem engen Kreis, ein Teammitglied in der Mitte. Dieser ist das Stehaufmännchen und beweist sein Vertrauen, indem er sich mit geschlossenen Augen in eine Richtung fallen lässt. Der Team-Kreis ist dafür verantwortlich, den Fallenden sanft zurückzustoßen und in eine andere Richtung zu lenken. 

D. Wachstums- und Produktivitätsphase (Performing): 

Die vierte Phase wird nur von wenigen Teams erreicht – denn in dieser Phase trägt die Teamarbeit Früchte. Das Performing wird eingeläutet, wenn das Team erfolgreich zusammenarbeitet und alle Teammitglieder ihre Rolle gefunden haben. Das Team zeichnet sich nun durch stabilisierte Beziehungen aus, die dieses zu einer geschlossenen Einheit machen. So kann der Fokus der Gruppe nun ganz auf den Aufgaben und dem gemeinsamen Ziel liegen. Das Teambuilding ist in dieser Phase abgeschlossen, da das Team einen tatsächlichen Mehrwert bringt: Es schafft mehr als die Summe seiner einzelnen Mitglieder. Wichtige Aufgabe des Teamleiters ist dabei, das Team vor möglichem Übermut zu schützen – das Team ansonsten aber selbstständig wachsen und gedeihen zu lassen. 

Um die gute Stimmung in der Gruppe zu erhalten, können Auflockerungsspiele und schwierigere dynamische Gruppenspiele in den Arbeitsalltag eingebaut werden. Spaß und Abwechslung bringt beispielsweise der ‚Acid River‘. Die Gruppe muss bei diesem Spiel gemeinsam einen imaginären Säurefluss überqueren, hat dafür aber nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann sich das Team retten. Als Klassiker gilt auch die Übung ‚Rüppel Tüppel‘. Dabei wird jedem Spieler eine Nummer zugeteilt. Spieler 1 beginnt und spricht folgenden Text: „Ich bin Rüppel-Tüppel Nummer 1 mit keinem Tüppel. Rüppel-Tüppel Nummer [beliebig], wie viele Tüppel hast du?“ Das angesprochene Teammitglied muss sofort reagieren und den Satz sagen. Wer dabei einen Fehler macht, bekommt einen Tüppel auf die Stirn – und muss jetzt „mit einem Tüppel“ antworten. 

E. Auflösungsphase (Adjouring): 

Phase fünf, die Phase der Auflösung, gestaltet sich idealerweise als ein natürlicher Prozess. Das zu bearbeitende Projekt ist also abgeschlossen und das Team hat seinen Job erledigt. Wichtig für Sie als Teamleiter ist eine abschließende Dokumentation über die erfolgreiche Zusammenarbeit. Außerdem gilt es, sich langsam als Team voneinander zu lösen, ohne dadurch demotiviert zurückzubleiben.

5 typische Teamphasen | TechMinds

Welche Vorteile haben Teambuilding-Maßnahmen?

Wenn Sie als Teamleiter oder Führungskraft ein erfolgreiches und leistungsstarkes Team bilden wollen, sollten Sie sich immer wieder an den im vorhergehenden Abschnitt vorgestellten Modellen und Teambuilding-Maßnahmen bedienen. Ohne einen fundierten theoretischen Hintergrund und ohne zu wissen, an welchem Punkt der Teamentwicklung Ihr Team steht, können Sie aufkommende Spannungen und Probleme nur schwer aus dem Weg räumen. 

  • Das regelmäßige Einbringen teambildender Maßnahmen verstärkt (1.) die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter,
  • die dadurch deutlich (2.) motivierter und kreativer arbeiten.
  • Indem Sie Raum für mehr und bessere Zusammenarbeit und Engagement der Gruppe schaffen, kreieren Sie (3.) eine Teamkultur, die auf kooperativem Teamwork basiert
  • und sich (4.) nach und nach zu einer positiven Unternehmenskultur auswachsen kann.
  • Durch ein funktionierendes, harmonisches Team binden Sie (5.) Ihre Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen
  • und geben Ihnen (6.) die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten weiter auszubilden – oder Ihre Schwächen zu eliminieren.
  • Funktioniert ein Team reibungslos, kann sich jedes Mitglied auf seine Aufgaben fokussieren und so (7.) die eigene Arbeitseffizienz sowie die Gesamtleistung des Teams steigern.
  • So gehören (8.) Stress, Frustration und Unzufriedenheit im Arbeitsalltag der Vergangenheit an.

Teambuilding Ideen in und nach Zeiten der Pandemie

Durch die Maßnahmen und Beschränkungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ist nicht nur die Arbeit im gemeinsamen Büro zur Herausforderung geworden, sondern auch das Teambuilding im Allgemeinen. Viele Teams haben ihren Arbeitsalltag in die digitale Welt verlagert und sich mehr als ein Jahr ausschließlich über Videokonferenzen besprochen. Da viele Unternehmen weiterhin auf flexible Homeoffice- und remote work-Strukturen setzen, müssen sich auch teambildende Maßnahmen daran anpassen: Remote Leadership und virtuelles Teambuilding wird immer relevanter. Die Schwierigkeiten dabei liegen auf der Hand: Dadurch, dass sich die Teammitglieder nicht regelmäßig sehen, müssen Sie es schaffen, auch im virtuellen Raum ein Wir-Gefühl zu erzeugen. 

Da digitale Teams nicht gemeinsam in einem Büro oder Gebäude sitzen und schnell zusammengetrommelt werden können, muss das virtuelle Teambuilding gut vorbereitet werden. Sie sollten als Teamleiter alle Teilnehmenden rechtzeitig informieren, einen klaren Zeitrahmen feststecken und ein klares Ziel bzw. eine Teambuilding-Maßnahme vorab festlegen. Wichtig ist zudem ein freundlicher Umgang miteinander. Wenn viel schriftlich kommuniziert wird oder Treffen nur im virtuellen Raum stattfinden, kommt es oft zu Missverständnissen.

Deshalb sollten Unklarheiten immer direkt besprochen werden und jedes Teammitglied positiv eingestellt sein. Eine gewisse Teambuilding-Routine ist außerdem relevant: Die Wirkung ehemaliger Events lässt schnell nach. Dem können beispielsweise gemeinsame Gewohnheiten wie feste Zeiten für Teamsitzungen, regelmäßige Feedbackrunden oder Brainstormings entgegenwirken. Auch ein fest geplanter ‘virtueller Kaffee’ mit Kollegen kann wahre Wunder bewirken und gibt Ihren Teammitgliedern die Möglichkeit, auch private Gespräche zu führen.  

Natürlich können einige der Teambuilding-Maßnahmen auch in den virtuellen Raum übertragen werden, beispielsweise einfache Spiele, ein professionelles Coaching usw. Doch oftmals ist es schwierig, in größeren Gruppen gemeinsam zu kommunizieren. Lernt sich Ihr Team gerade kennen, sollten Sie auf das virtuelle ‚Speed Dating‘ setzen. Jedes Gruppenmitglied sollte sich einmal mit den restlichen des Teams unterhalten und in einer festgesetzten Zeit vorab festgelegte Fragen möglichst schnell beantworten, beispielsweise: „Was war Dein erster Job?“, „Was würdest Du gerne einmal lernen oder können?“ oder „Was macht Deine Heimatstadt so besonders?“

Eine etwas humorvollere – und vor allem regelmäßige – virtuelle Teambuilding Maßnahme sind ‚Firmen-Awards‘. Gerade bei virtueller Zusammenarbeit ist kontinuierliches Feedback, aber auch Lob und Anerkennung für geleistete Arbeit besonders wichtig. Sie als Führungskraft können sich dabei zahlreiche Kategorien überlegen, in denen Ihre Mitarbeiter ausgezeichnet werden können. Hier bieten sich vor allem positive Rubriken wie ‘Organisationstalent’, ‘Technikfuchs’ oder ‘Beste Laune’ an – vermeiden sollten sie Negativ-Awards wie ‘Tratschtante’ oder ‘Drückeberger’. Ihre Teammitglieder können so regelmäßig anonym abstimmen und die Sieger der jeweiligen Kategorie küren. 

Doch es braucht nicht immer ein großes Event, um ein Team zu stärken. Oft reicht auch eine kleine Übung zu Beginn eines virtuellen Meetings, um eine positive Stimmung im Team zu erreichen – beispielsweise durch eine Dankbarkeitsübung: Fordern Sie jedes Teammitglied dazu auf, kurz ein bis zwei Dinge zu nennen, die ihn zuletzt gefreut haben. Durch diese persönlichen und eher emotionalen Schilderungen lernt sich das Team besser kennen. 

Fazit

Dass sich das Investment in digitales Teambuilding lohnt, zeigt die Emeraude Escape Studie 2021: Von 1039 Remote-Arbeitern wünschen sich 91 Prozent der Befragten mindestens vierteljährlich teambildende Aktivitäten, 72 Prozent sogar einmal im Monat, um die Arbeit im Team zu perfektionieren. 70 Prozent der Remote-Arbeiter geben an, dass sie deutlich produktiver sind, wenn sie sich im Team wohlfühlen – und so auch länger im Unternehmen bleiben: Für zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) sind die Beziehungen zu ihren Kollegen der wichtigste oder einer der wichtigsten Faktoren für die Entscheidung, bei einem Unternehmen zu bleiben oder es zu verlassen. Teambuilding entscheidet also zunehmend über den unternehmerischen Erfolg. 

Deshalb sollten Sie Ihr Team immer wieder mit (virtuellen) Teambuilding-Maßnahmen zusammenbringen und sich weiterentwickeln lassen. Dabei können Sie – je nach Entwicklungsstand der Gruppe – auf verschiedene Modelle und teambildende Methoden zurückgreifen. Bei der Einstufung ist Ihnen beispielsweise Tuckmans Phasenmodell behilflich. Sie wollen Prozesse optimieren und das ganze Team einbinden und herausfordern? Dann überlegen Sie sich doch eine Design-Thinking-Challenge für Ihre Gruppe.

Sie sind noch ganz am Anfang und müssen Ihr Team zusammenstellen? Dabei können Ihnen die neun verschiedenen Teamrollen von Belbin unter die Arme greifen. Ihr Team braucht neuen Input und steckt in alten Routinen oder dem Alltagstrott fest? Ein professionelles Coaching wird Ihnen gemeinsam mit der Gruppe neue Perspektiven eröffnen und den Raum für Weiterentwicklung schaffen. Viele Teambuilding Ideen lassen sich zudem relativ unproblematisch auf den virtuellen Raum übertragen und stärken so auch in Zeiten von Covid-19 und Co. den Zusammenhalt. 

Wichtig ist jedoch: Nehmen Sie sich in Acht vor übermäßigem Perfektionismus! Ein ‚perfektes‘ Team wird garantiert scheitern. Wenn Ihr Team bereits seit Jahren zusammenarbeitet und sich in- und auswendig kennt, scheint das erst einmal von Vorteil zu sein – kann allerdings aber auch zu Stagnation führen, da frischer Wind und neue Impulse fehlen. Auch vermeintliche Fehlerfreiheit ist nicht unbedingt wünschenswert, denn eine fehlerfreie Bilanz bedeutet meist auch eine fehlende Entwicklung. Vergessen Sie nicht: Aus Fehlern lernt man und optimiert so im Endeffekt auch die Leistung.

Ihr Team versteht sich blind und alle sind immer einer Meinung? Auch das ist nur auf den ersten Blick ein paradiesischer Zustand: Keine Diskussionen, keine Kompromisse und kein Zurückstecken klingt zwar perfekt, führt aber zu schlechteren Ergebnissen. Erhalten Sie also eine lebendige Diskussionskultur, ermutigen Sie Ihr Team, Dinge kritisch zu hinterfragen oder auch einmal eine Gegenposition zu übernehmen. So wird Ihr Team wahren Mehrwert kreieren. 

Florenz Klasen | TechMinds Personalberatung Team

AUTOR DES BEITRAGS

Florenz Klasen, Wirtsch.-Ing. (Managing Partner, Senior HR Consultant)

Der gebürtige Hamburger, Florenz Klasen, studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Hamburg und Birmingham. Zunächst arbeitete Herr Klasen im internationalen Tech-Konzern NXP und arbeitet nun seit über 7 Jahren im Executive / Expert Search. LinkedIn-Profil >  | Interview mit Florenz Klasen >

Herr Klasen ist bei TechMinds Ihr primärer Ansprechpartner, ob zu Personalvermittlung von Führungskräften für IT & Tech, Fachkräftevermittlung oder Personalberatung für Digitale Transformation. TechMinds ist die Tech & IT Personalvermittlung und spezialisierter Tech & IT Headhunter mit Boutique-Charakter.

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